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Klippenschatz - Der historische Helgolandblog

Aktualisiert: 15. Sept.


Drei Baßtölpel auf der Helgoländer Klippe und ein Foto der Autorin Simone Gütte
Helgolandblog »Klippenschatz«

© Fotos: Simone Gütte


Die kleine Mammutaufgabe #Helgolandhistorie - Ein paar Worte vorab


Warum schreibe ich den historischen Helgolandblog Klippenschatz? Was waren die Herausforderungen während des Schreibens und welche Fundstücke findest du im Blog?


Erst im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass sich das Projekt zu einer kleinen, nein, ehrlich gesagt, zu einer gewaltigen Mammutaufgabe entwickelt hat.


Zum einen faszinierte mich das wechselvolle Schicksal der Insel. Schon bei meinem ersten Besuch 1991 fielen mir die Pyramiden mit den gelben Punkten am Wegesrand im Oberland auf, die von Helgolands Geschichte erzählen.


Seit dieser Zeit gehört die Hochseeinsel zur Lieblingsinsel meines Mannes und mir.


Wir lieben die Natur, die unzähligen Basstölpel, Trottellummen und Seemöwen, die Jahr für Jahr in den Felsnischen der roten Klippen nisten. Während der Brutzeit ist die Luft erfüllt vom lauten Geschrei der Seevögel. Der raue Nordseewind streicht um unsere Ohren, sechzig Meter tiefer donnert die Gischt gegen die Felsen.


Im Sommer ist es die Badedüne, die zu einem Bad in der 15 °C bis 17 °C erfrischenden Nordsee einlädt. Umgeben vom salzig duftenden Meer trocknen wir im Strandkorb, über uns kreischen gierige Silbermöwen, gleich neben dem Strandkorb piepsen die Austernfischer. Der Anblick der sich in der Sonne rekelnden Seehunde und Robben lässt uns entspannen. Der feine Wind tut sein Übriges und weht Gischt über den Strand. Hier haben wir schon so manchen Sommerurlaub verbracht.


Wie kam ich auf die Idee zur Geschichte?


Es passiert mir tatsächlich ab und zu, dass ich von einer Idee träume. So geschehen in der Nacht zum 5. April 2015, einer Blutvollmondnacht. Blutvollmond wird er deshalb genannt, weil er sich während einer totalen Mondfinsternis blutrot verfärbt. Dieses Phänomen galt in vergangenen Zeiten als böses Omen für Katastrophen und Krankheiten.


Gleich am nächsten Morgen - damit ich es nicht vergesse - startete ich mit dem Plot. Sogar ein Gedicht war mir eingefallen, was ich sofort aufschrieb, zumindest in Ansätzen.


Die Geschichte stockte. Immer wieder. Weitere Überarbeitungen folgten 2017 mit Unterbrechungen bis 2025. Hoffen wir mal nicht, dass das ein schlechtes Omen war.


Zuerst wollte ich eine Zeitreisegeschichte schreiben - das habe ich verworfen. Gegenwart und Vergangenheit mischen, das ist nicht mein Fall. Das kann Diana Gabaldon mit ihrer Highlandsaga um Claire und Jamie besser.


Dann überlegte ich mir eine Story, in der eine junge Frau ein Buch findet und über eine längst vergangene Zeit liest - nett, aber gähn.


Es gab viele Storylines, die ich entworfen und wieder in die Tonne getreten habe. Jetzt hoffe ich, dass die entstandene Geschichte fesselnd geworden ist, denn ich habe mir einen historischen Fakt ausgesucht, über den ich bisher noch nichts in Romanen gelesen habe.


Der historische Hintergrund


Inspiriert hat mich die Inselspaltung in der Silvesternacht zum Jahr 1721. Eine mächtige Sturmflut peitschte das Meer auf und überflutete alles, was nicht niet- und nagelfest war. Unter anderem erfasste das gewaltige Wasser die letzten Reste der Witte Kliff, de Woal.


Wie mussten sich die Menschen gefühlt haben, die in ihren Hütten Schutz vor dem Sturm gesucht hatten? Sie beteten und warteten die Sturmflut ab - und am nächsten Morgen fanden sie ihre Insel gespalten vor! Leider geben die historischen Quellen keine Auskunft über die Gefühle der Menschen. Ich darf es mir also selbst vorstellen.


Suchen, finden, zusammentragen, prüfen, verwerfen - Der Spaß mit den Recherchen


Anfangs habe ich fast keine Quellen aus der dänischen Zeit, also von 1714 bis 1807, gefunden. Allein das Helgoländer Museum brachte mir zwei schmale Büchlein, die sich jedoch als richtig ergiebig erwiesen. Im Laufe der Zeit fand ich noch das ein oder andere Buch und einige Hinweise im Internet.


Zu den Details ist zu sagen, dass diese sich irritierend oft widersprechen. Treppenstufen gibt’s in unterschiedlicher Anzahl, Entstehungs- und Baujahre weichen voneinander ab. Die Häuserzahl im Unter- und Oberland ist mal so und da so angegeben. Was sicherlich daran liegt, dass es früher keine bis wenige Aufzeichnungen gab. Sogar im »Helgolandreise- und -lesebuch« steht als Zeitangabe 1721/22 für die Inseltrennung. In diesem Fall habe ich mich an die Quellen aus dem Helgolandmuseum und den Angaben von Eckhard Wallmann »Helgoland Eine deutsche Kulturgeschichte« gehalten.


Eine große Hilfe beim Schreiben des Helgolandblogs Klippenschatz war meine Protagonistin Gesa Christiansen. In ihren eigenen Worten, aber sachlich und hin und wieder gespickt mit Jahreszahlen, führt sie dich in den kommenden 15 Blogartikeln durch die dänische Zeit.

Wie sah es damals auf Helgoland aus? Wie roch es auf der Insel? Was trieben die Menschen, was arbeiteten, aßen, tranken sie? Wie kleideten sie sich? Welche Kuriositäten, Hochzeiten und Todesfälle gab es? Welche Urteile wurden gesprochen? Ein großes Thema seinerzeit war der europäische Walfang. Auch darauf wird Gesa eingehen. Und nicht zuletzt, wie es dazu kam, dass auf Helgoland ein Seebad gegründet wurde.


Auch wenn es die Romanidee bereits seit 2015 gibt - 2026 ist ein prima Jahr, um die #Helgolandhistorie (Titel wird noch nicht verraten!) an Land zu bringen. Dann begeht das Nordseebad sein 200-jähriges Jubiläum.


Soviel an einleitenden Worten. Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat berichtet Gesa im Helgolandblog aus ihrer Zeit. Am 28. September geht es unmittelbar mit der verheerenden Sturmflut los. Bist du dabei? Ich freue mich - und Gesa erst recht.


Stürmische Grüße - Simone



Text ohne KI: © Simone Gütte

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